
Glückauf Bimbo! – Wir verabschieden uns von einem echten Rennfahrerherz
Ein Original aus Duisburg
Heinz Friedrich Peil – genannt Bimbo ob seiner Lockenpracht – lebte bis zu seinem Tod mit seiner Frau Karin in Oberhausen. Gemeinsam hatten sie eine Tochter namens Bianca. Bimbo war seit Jahrzehnten Rennfahrer mit Leidenschaft und aktiver Tischtennisspieler in Oberhausen. Seine offene Art machte ihn schnell zu einem geschätzten Freund.
Ein brennendes Herz für den Rennsport
Seine Leidenschaft für den Rennsport lebte Bimbo über Jahrzehnte hinweg mit voller Hingabe aus. Frühe Erfolge feierte er als Meister im Lancia A112 Abarth Cup, später auch als Teilnehmer im VW Golf GTI Cup.
Im Langstreckenpokal auf dem Nürburgring (VLN) war er ein bekanntes Gesicht – stets unterwegs in Opel-Fahrzeugen von Kissling Motorsport, mit denen er zahlreiche Rennen bestritt und Siege einfuhr.
„Dort habe ich Bimbo kennengelernt, wo ich Rennen mit ihm zusammen fahren wollte. Seitdem verbindet uns eine Freundschaft“
Einsätze in der DTM – Vollgas trotz fehlender Werksunterstützung
Sein Können führte ihn auch in die DTM, damals noch Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Für Kissling Motorsport fuhr er:
• Volvo 240 Turbo in der damaligen DPM 1984 (Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft)
• Opel Kadett E 2,0l 8V und 2,0l 16V in der DTM-Saison von 1985-1988
Doch trotz Talent und Einsatz blieb ihm die große Bühne verwehrt: Leider hatte Bimbo die Opel Motorsport seitige Sichtung nicht geschafft, oder wurde damals 1988 nicht ausgewählt. Er war derjenige, der auf alten und gebrauchten Reifen antreten musste und war damit den späteren Werksfahrern Volker Stycek, Peter Oberndorfer und Markus Oestreich unterlegen. Somit tummelte sich Bimbo weiter mit unterschiedlichen E Kadetten auf dem Nürburgring in der VLN für Kissling Motorsport aus Oberhausen.
Ein echter Helfer – und Freund fürs Leben
Wir verlieren einen Freund, einen Techniker, der stets geholfen hat. Unvergesslich unsere Abschleppfahrt 1989 auf dem letzten Teilstück der A1 zum Nürburgring, wo wir mit unserem VW LT liegen geblieben waren, Anhänger dabei mit unserem Opel Kadett D 1,3l Gruppe H hinten drauf und Bimbo an uns vorbei. Er Schoss mit dem Kissling FIAT Ducato vorbei, seinen Kadett ebenfalls auf dem Anhänger im Schlepptau hinten dran. Aber einfach weiterfahren gab es für Bimbo nicht! Er hat unser Gespann an seinem rechten Anhängerkotflügelhalter angeknotet und los ging es! Eine Höllenfahrt durch die Eifel, angegurtet mit einem Schlupp und einem Abstand von 2m zwischen unserem LT und seinem Anhänger mit dem Kadett. Aber wir sind angekommen, auch wenn es bei der Durchfahrt durchs alte Fahrerlager am Ring dann geknallt hat, weil Bimbo so wehement angefahren ist und damit der Kotflügel von seinem Trailer ab war!
Wer ihn kannte, wusste: Auf ihn war Verlass – in der Boxengasse genauso wie auf der Autobahn.
Ein letztes Wiedersehen und ein letzter Wunsch
Unsere letzten Treffen waren die zur Premiere unseres Opel Kadett E 16V als Teilreplikat seines 1988er DTM Kadetts auf der Techno Classica 2023 und der Motorshow Essen 2024. Wir hatten zahlreiche Gespräche mit ihm, weil er gerne noch einmal im Kadett gefahren wäre im Rahmen des OGP am Nürburging, oder zumindest ein paar Demo Runden hätten drehen wollen. Dieser Wunsch blieb leider unerfüllt.
Ein Abschied, der schmerzt
Mit Bimbo verlieren wir mehr als nur einen Rennfahrer. Wir verlieren ein echtes Duisburger Original, einen Kämpfer, einen Menschen, der mit Leidenschaft, Humor und Ehrlichkeit durchs Leben ging. Sein Vermächtnis lebt in jeder Schraube seines alten Kadetts weiter – und in den Herzen derer, die ihn kannten.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau Karin, seiner Tochter Bianca und allen, die ihn schätzten.
„Glückauf, Bimbo. Du warst ein Rennfahrer durch und durch – und ein Freund fürs Leben.“
In Andenken an Bimbo Peil





Danke Steffan Irmler für dieses Gedenken an Bimbo Peil.
Sehr schöne Worte gewählt.
Habe ihn fahren gesehen.
War eine schöne Zeit.